FDP Darmstadt organisierte einen Besuch des GSI Helmholtzzentrum in Wixhausen

„Wir sind alle aus Sternenstaub“

 

FDP DA organisierte einen Besuch des GSI Helmholtzzentrum in Wixhausen

 

Am 20.8.2018 war es dann soweit: 40 TeilnehmernInnen besuchten durch FDP Vermittlung in Darmstadt-Wixhausen das Institut für Schwerionenforschung (GSI). Wir wurde von den beiden Geschäftsführern Prof. Paolo Giubellino und Ursula Weyrich freundlich empfangen und von dem Physiker Dr. Ingo Peter durch die Anlage geführt. Mit von der Partie waren natürlich der FDP Direktkandidat für die Landtagswahl Felix Letkemann und Stadtverordnete Dr. Ursula Blaum.

 

Wir bestaunten die mächtigen Linear- und Ringbeschleuniger, und die großen Speicherringe. Mit 80.000 V bei jedem Durchgang werden Ionen im fast luftleerem Raum auf die atemberaubende Geschwindigkeit von 270 000km/sec.(!) beschleunigt und dann auf Materialproben oder andere Teilchen geschossen,. Die nun neu entstandenen Teilchen können in einem Speicherring weiter untersucht werden. Dabei wurden 6 neue Elemente des Periodensystems synthetisiert ; zwei davon sind nach Darmstadt und Hessen benannt (Darmstadtium und Hassium )

Gewöhnliche Sterne wie z.B. unsere Sonne können nur Elemente bis zum Eisen hinauf durch Kernverschmelzung herstellen; für schwerere wie z.B. Kobald und Kupfer , die biologisch eine wichtige Rolle spielen, oder auch das beliebte Gold , sind höhere Energien notwendig. In der Natur entstehen diese Elemente bei mächtigen Sternexplosionen ( Supernovae) und werden dann in den Weltraum geschleudert. Jahrmillionen später finden sie sich z.B. in Planeten und auch in unserem Körper wieder. „So gesehen, bestehen wir alle aus Sternenstaub“ erläuterte Dr. Peter .

 

Ab 2022, die GSI wird zur ersten künstlichen Supernova und damit Weltspitze werden. Sie wird neue Erkenntnisse über die Elementeentstehung und die Struktur der Atomkerne liefern. Dann ist nämlich der neue Ringbeschleuniger FAIR , dessen Baustelle wir bestaunen konnten, fertig . Er hat einem Umfang von 1100 m und beschleunigt Ionen und Antimaterie auf 99,1 % der Lichtgeschwindigkeit ( 300 000 km/sec), und das alles wird 20m unter der Erde durch Blei und Beton abgeschirmt stattfinden; Bäume und Sträucher werden das unterirdische Mammutlabor verdecken.

 

Jetzt sind über 1000 WissenschaftlerInnen aus aller Welt hier tätig , und bald werden es 3000 sein. Sie werden unterstützt von über 1400 Mitarbeitern – beim Rundgang hört man außer Englisch viele andere Sprachen aus allen Erdteilen

 

Aber am GSI wird nicht nur Grundlagenforschung betrieben, sondern auch Biophysik .So wurde z.B. die neuartige Krebstherapie mit der Protonen-Bestrahlung von Hirntumoren hier entwickelt. Das Besondere daran ist daß schnelle Protonen in einer vorher berechneten Tiefe nur (Tumor)Gewebe zerstören und somit das gesunde Gewebe schonen. Durch diese Bestrahlung konnte über 400 Patienten mit inoperablen Hirntumoren geholfen werden; jetzt werden die Bestrahlungen an den Unikliniken in Heidelberg und Marburg durchgeführt, und das GSI liefert die dazu notwendigen sehr komplexen Berechnungen. Auch forscht man, wie Tumoren an beweglichen Organen wie zB. der Lunge mit schnellen Ionen „wegbestrahlt“ werden könnten .

 

Nach so vielen Eindrücken stand für uns fest: GSI u. FAIR heißt, das Universum ins Labor zu holen und neue Wege in der Krebstherapie zu gehen. Starten wir mit FAIR durch !

(UB)

Quelle Fotos: GSI und Dr. Ursula Blaum