
Pressemitteilung der FDP Fraktion Darmstadt
Flächendeckende Parkraumbewirtschaftung löst keine Pendlerprobleme
FDP Fraktion antwortet auf die Ideen der neuen Baudezernentin Dr. Boczek
Die FDP Fraktion begrüßt die Pläne der Baudezernentin zur überfälligen Entwicklung der restlichen Konversionsflächen ebenso wie den
geplanten Ausbau des ÖPNV --- aber die FDP meldet Bedenken dagegen an, in Darmstadt flächendeckend Parkraumbewirtschaftung einzuführen. Erst neulich wurde der FDP auf ihre kleine Anfrage hin vom Magistrat bestätigt, dass die Parkraumbewirtschaftung erst in 3
Modell- quartieren bewertet werden soll. Hat man das Frau Dr. Boczek vorenthalten?
Zusätzlich hat die geplante Evaluation bislang einen Schönheitsfehler: die planende Behörde (Stadt) bewertet ihre Arbeit selber
„Parkraumbewirtschaftung löst keine Pendlerprobleme „, meint die verkehrspolitische. Sprecherin der FDP Dr. Ursula Blaum. Das Gegenteil ist der Fall. Die damit verbundene Reduktion der Parkplätze führt bei den abendlichen Heimkehrern zu ausgeprägtem Such- verkehr – Dafür darf man dann noch 120 Euro im Jahr bezahlen – „Anwohnerparkerlaubnis“)
Wenn man sein Auto auf einem nahegelegenen Parkplatz abstellen kann – wie auf dem Messplatz oder bei Teegut (privat!), ist ja alles gut. Aber, weitere wohnortnahe Abstellflächen fehlen, und ein bedarfsgerechter ÖPNV existiert nicht in Darmstadt.
„Wo sind die Schnellbuslinien, die die Pendler z.B. vom Osten oder Norden Darmstadts in die westlich gelegenen (rauchlosen) Industrieviertel führen?“ fragt die FDP
„Wo sind der Straßenbahnanschluss und die notwendige Busverbindung für das neu wachsende Lincolnviertel?“
Hat man die Proteste der 1500 Bewohner der Klappacher Str. vergessen, als man dort 160 Parkplätze streichen wollte? Auch im Johannisviertel rumort es (s. Bericht aus dem DE), und die Geschäftsführer des Elisabethenstifts wie auch des Alicehospitals meldeten Bedenken gegen eine Parkraumbewirtschaftung in ihrem Viertel an. Schließlich gibt es ältere und behinderte Menschen oder Mütter mit kleinen Kindern, die aufs Auto angewiesen sind. Auch sollte man berücksichtigen, dass die Entwicklung hin zum Elektro- und Hybridauto geht, und dies zusammen mit der Wasserstofftechnologie in 10 Jahren unser Leben verändern wird.
Da wird vorgeschlagen, man solle doch bitte das Fahrrad nehmen. Aber, während es in den Schweizer Städten ein gut ausgebautes „Velonetz“ gibt, muss in Darmstadt jeder Radfahrer, der z.B. vom Komponistenviertel zum Hauptbahnhof über die Dieburger-, Kasino- u Bismarck- Str. fahren will, am besten vorher einen Beta-Blocker nehmen, denn der zugehörige Radweg wird ständig unterbrochen… auf den Asphalt gemalte Fahrräder oder Tempo 30 Zonen schaffen keine Sicherheit! Die FDP ist aber sehr zuversichtlich, dass die Schweiz- erfahrene
Baudezernentin endlich ein durchgehendes Radwegenetz gestalten wird.