Antwort zur kleinen Anfrage zum Thema: Parkraumbewirtschaftung PRB in Darmstadt und den damit verbundenen Kosten

 

Parkraumbewirtschaftung PRB in Darmstadt und den damit verbundenen Kosten

 

Sehr geehrte Frau Stadtverordnete Dr. Blaum,

 

Frage 1:

In welchen Quartieren gibt es PRB?

 

Antwort:

Derzeit besteht die Parkzone i (Innenstadt) zwischen Bismarckstraße, Heidelberger Straße, Heinrichstraße und Karlstraße bzw. Kirchstraße. Hier wird mit Parkscheinautomaten bewirtschaftet und Bewohner haben die Möglichkeit eine Ausnahmegenehmigung zu beantragt (Mischprinzip).

 

Es bestehen noch kleinere Zonen, in denen  keine Parkscheinautomaten stehen. Diese Zonen sind einige wenig "zusammenhängende" Straßen oder Straßenzüge, in denen ausschließlich Bewohner mit entsprechendem Ausweis parken dürfen:

  • Zone 1 Martinsviertel, Bereich Lautenschlägerstraße, Mauerstraße, Magdalenenstraße
  • Zone H Verlegerviertel, Bereich Am Hopfengarten (ungerade Hausnummern), Haardtring 140-184, Holzhofallee 40-66, Philipp-Röth-Weg, Schepp Allee 59-73, Schrautenbachweg, Thylmannweg
  • Zone R Rheinstraße 64-94
  • Zone S Sandstraße 2-18
  • Zone SK südl. des Hauptbahnhofes, Bereich Külpstraße, Schachtstraße
Frage 2:
Für welche Straßen sind in den nächsten 5 Jahren weitere PRBs geplant?
Antwort:
Kapellplatzviertel; Einführung 1.Jahreshälfte 2017
Johannesviertel, Einführung 2. Jahreshälfte 2017
Bessungen Nord (südlich der Heinrichstraße), Einführung wird verzogen
Woogsviertel, Einführung 2018
Mathildenhöhe, Einführung 2018
Martinviertel, Einführung 2019

Frage 3:

Hatte man nicht 3 Pilotquartiere ausgesucht, um sie zu evaluieren, ehe weitere PRBs geplant werden?

 

Antwort:

Das Kapellplatz, das Johannes- und das Woogsviertel wurden als Pilotquartiere

ausgewählt. Es wird für weitere Quartiere die Parkraumbewirtschaftung geplant,

in die dann die Erfahrungen aus den Pilotquartieren einfließen. Die Erfahrungen

werden im Parkbeirat diskutiert.

 

Frage 4:

Wer hat mit welchem Ergebnis diese objektive Bewertung wann durchgeführt?

 

Antwort:

Ein externes Ingenieurbüro wurde mit der Erarbeitung von Parkraumkonzepten für die drei Pilotquartiere beauftragt. Darin enthalten sind ebenfalls Parkraumerhebungen sowie deren Auswertung. Die Arbeiten für das Konzept des Kapellplatzviertels sind abgeschlossen. Die Untersuchungen zu den beiden anderen Gebieten laufen derzeit noch. In allen drei Gebieten wurde eine Überlastung des Parkraums identifiziert.

 

Frage 5:

Gibt es ein Konzept für die im Darmstädter Echo am 28.11. angekündigte „flachendeckende" PRB? (Artikel „Probleme jetzt weiter südlich")

 

Antwort:

Es werden nach und nach Konzepte für die Quartiere erarbeitet, in denen eine Überlastung des Parkraums festgestellt werden kann.

 

Frage 6:

Wie werden bzw. wurden in die Ausweisung von P RB Zonen mit einbezogen: A) die Anwohner, B) der Bauausschuss, C) die Interessensvertretung für ältere Menschen?

 

Antwort:

  • A) Es wurden für die Anwohner im Sommer 2015 Quartiersrundgänge durchgeführt, bei denen Probleme und Anregungen zum Thema Parken erörtert wurden. Diese finden Berücksichtigung in der Erarbeitung der Konzepte. Nach Fertigstellung der Konzepte erfolgen Informationsveranstaltungen für die Anwohner. Für das Kapellplatzviertel fand diese Veranstaltung am 14.11.16 im Justus-Liebig-Haus statt.
  • B) Die Einführung der Parkraumbewirtschaftung in den Quartieren wird dem Magistrat zum Beschluss vorgelegt. Nach Magistratsbeschluss wird die Vorlage im Bauausschuss behandelt.
  • C) Interessenvertretungen können bei den Informationsveranstaltungen für Bürger ihre Interessen vertreten.

 

Frege 7;

Wie gedenkt der Magistrat das „Verschiebungsphänomen" zu lösen, wonach nun vermehrt in den benachbarten Zonen der PRB Gebiete geparkt wird?

 

Antwort:

Verdrängungseffekte sind eine Reaktion, die verhindert

werden könnte, wenn im gesamten Stadtgebiet gleichzeitig und flächendeckend

Parkraumbewirtschaftung umgesetzt wird. Dies ist aus Gründen der verfügbaren

Kapazitäten leider nicht möglich. Diese Verdrängungseffekte sind vorübergehend

und die Verdrängung wird geringer, je weiter sich das Quartier von der

Innenstadt entfernt befindet.

 

Frage 8:

A) Gibt es nahe den PRB Gebieten P- und R-Angebote bzw. preiswerte Parkhäuser oder -plätze, sei es für Dauerparker (wie z.B.Pendler), sei es für gehbehinderte Menschen, sei es für Besucher? B) Ist da ein Konzept geplant?

Antwort:

  • A) In der Innenstadt sind in Summe ca.  4.500 Stellplätze in Parkhäusern und Tiefgaragen vorhanden. Die Parkhäuser bieten auch Stellplätze zur dauerhaften Anmietung an. Auf dem Marienplatz können zu einem vergünstigen Tarif Tageskarten am Parkscheinautomaten gelöst und Jahreskarten erworben werden.
  • B) Das P&R Angebot soll in den kommenden Jahren weiter ausgedehnt werden. Derzeit werden Standorte für mögliche P&R-Flächen überprüft.

 

Frage 9: Wieso kosten lt. Darmstädter Echo die Herstellung eines Parkplatzes im PRB Gebiet 5.000 Euro, wo doch die Autos vorher einfach auf der Straße parken konnten?

 

Antwort:

Die Herstellungskosten für Parkflächen im Straßenraum

betragen je Stellplatz ca. 5.000 Euro. Dies ist unabhängig davon, ob eine

Parkraumbewirtschaftung vorhanden ist oder nicht. Einen Stellplatz im

Straßenraum kostenlos zur Verfügung zu stellen, bedeutet demnach eine

Subventionierung für die Parker.

 

 

Frage 10:

PRB erschwert das Parken für Handwerker, die in Notfällen (z.B. Wasserrohrbruch) agieren müssen; für Pflegedienste; für Arzte (Hausbesuche); für Kunden z.B. beim Friseur, Steuerberater, Grafiker, für Gäste (Gaststätten/Lokale Händler haben sich deswegen wiederholt kritisch zu PRB Plänen geäußert). Wie gedenkt hier der Magistrat Abhilfe zu schaffen?

 

Antwort:

Für Handwerker und soziale Dienste besteht heute schon die Möglichkeit eine Ausnahmegenehmigung zu erwerben, um im Außeneinsatz das Fahrzeug in einem bewirtschafteten Bereich abzustellen. Dies wird in den neuen Parkzonen auch möglich sein.

Kunden müssen für das Abstellen ihres Fahrzeuges in einer bewirtschafteten Zone einen Parkschein lösen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die ansässigen Händler zunächst kritisch der Parkraumbewirtschaftung gegenüber standen. Da sich der Parkdruck mit Einführung der Parkraumbewirtschaftung verringert, finden Kunden schneller ein freier Stellplatz. Letztendlich gab es dann eine positive Rückmeldung der Kunden an die Händler.

 

 

Frage 11:

Stimmt es, dass die städtischen Planungen versenkbare Poller in den Straßen rund um die Mathildenhöhe vorsehen?

 

Antwort:

Ein externes Ingenieurbüro erarbeitet derzeit ein Verkehrskonzept für das anvisierte Weltkulturerbe Mathildenhöhe. Um die Straßen rund um die Mathildenhöhe vor hohen Parksuchverkehren zu schützen werden versenkbare Poller empfohlen. Dies ist jedoch noch nicht durch den Magistrat beschlossen.

 

UB